Die Einigung der Unionsschwestern im erbittert geführten Asylstreit bedeutet keine Asylwende, kein Ende des Migrationschaos. Denn vom Erfordernis bilateraler Verwaltungsabkommen ist die Bundeskanzlerin nicht abgerückt. Treffend formuliert SPIEGEL online hierzu: „In Wahrheit hat man etwas erreicht, wo Zurückweisungen drauf steht, aber noch lange keine stattfinden werden.“ Hinzu kommt, dass die Altparteien, namentlich die SPD als Teil der Regierungskoalition, seit Beginn der Migrationskrise 2015 ein Problem mit Transitzentren haben. Diese werden von den Sozialdemokraten als „Lager“ und „Haft“ abgelehnt. Überdies dürften der Bundespolizei zur Sicherung solcher Transitzentren die sachlichen Mittel und die moralische Unterstützung durch das bedingungslos migrationsfreundliche Establishment fehlen.

Martin Reichardt, MdB: Unionskompromiss bringt kein Ende des Merkelschen Migrationschaos.

Das an den Kreuther Trennungsbeschluss gemahnende Wochenendtheater der Union bedeutet daher für die CDU/CSU nur eines: „Nach der Krise ist vor der Krise.“ Die Unionsschwestern haben zwei Dinge unter Beweis gestellt: Dass ihre zur „Schicksalsgemeinschaft“ hochgejubelte Familie vollständig zerrüttet ist. Und dass sie daher die Probleme Deutschlands nicht zu lösen vermag. Der CSU-Vorsitzende spricht in beispiellos herablassender Weise öffentlich über die Kanzlerin. CDU- und CSU-Abgeordnete gehen verbal aufeinander los. Am Ende rettet man sich erschöpft und dabei angstvoll auf die AfD blickend in Formelkompromisse. Die desolate, für alle Bürger offenbar gewordene Situation in der Union lässt nicht erwarten, dass Seehofers durchsichtige Manöver das sich abzeichnende Debakel der Bayerischen Landtagswahlen mildern oder gar abwenden könnten. An der Alternative für Deutschland ist es nun, nicht nur weiterhin auf einer vorrangig deutschen Interessen dienenden Einwanderungspolitik zu bestehen. Überdies ist die AfD als einzige politische Kraft in Deutschland dazu berufen, das durch Merkel und Seehofer zerstörte bürgerliche Lager wieder aufzurichten.“