Vor Kurzem war es AfD-Funktionär Höcke, der mit einer Rede für Schlagzeilen sorgte. Nun fordert die AfD in Sachsen-Anhalt, die bald in den Landtag einziehen will, man solle über die „Volksgemeinschaft“ nachdenken. Handelt es sich dabei um Ausrutscher oder eine Strategie? Von Patrick Gensing.

Quelle: Neurechter Kurs: Die AfD und die „Volksgemeinschaft“ | tagesschau.de

Unsere Stellungnahme zum Artikel

Die AfD Sachsen-Anhalt spricht eine klare, unideologische Sprache und verwehrt sich gegen das ideologische Überzeichnen und einseitige Zuordnen sprachlicher Begriffe, die in ihrem Ursprung und ihrer grundsätzlichen Bedeutung ein positiver Ausdruck und Bestandteil der deutschen Sprache sind. „Volksgemeinschaft“ ist ein solcher Begriff. Die enthaltenen Worte Volk und Gemeinschaft sind in keiner Weise negativ zu sehen, so wie der Begriff Volksgemeinschaft insgesamt. Dies gilt auch für unzählige weitere Begriffe wie bspw. „Volkswagen“ oder „Wolfsburg“, die zur NS-Zeit ihre Hochzeit erlebten und heute trotzdem unverfänglich und solide Teil der deutschen Alltagssprache sind.

Auch bekannte Politiker, wie der damalige SPD-Vorsitzende Friedrich Ebert, hatten die „Volksgemeinschaft“ als etwas Positives verstanden. Es kann also nicht sein, dass allein durch propagandistischen Missbrauch zuvor positiver, gesellschaftlich anerkannter Begriffe durch die NS-Diktatur, diese nun nicht mehr Bestandteil unserer deutschen Sprache sein dürfen. Die NS-Zeit wird damit, wie Ernst Nolte einst mahnend formulierte, zu einer „Vergangenheit, die nicht vergehen will“. Einer neuerlichen Sprachdiktatur wird sich die AfD entgegenstellen. Die deutsche Sprache mit ihrer langen Geschichte und Entwicklung gehört allein dem deutschen Volk und nicht einer Demagogenclique aus längst vergangener Zeit oder heutigen selbsternannten Sprach- und Tugendwächtern.

Um so beschämender ist es, dass nun politische Gegner und sogar Teile der Medien, auf Grund fehlender sachlicher Argumente, den Begriff „Volksgemeinschaft“ wieder missbrauchen und als Rechtfertigung nutzen wollen, um mit der überstrapazierten „Nazi-Keule“ gegen die AfD vorzugehen. Diese endlosen Stigmatisierungs- und Diffamierungsversuche seien ein Zeichen der Ohnmacht und eines fehlgeleiteten Aktionismus vor dem ständig steigenden Zuspruch der AfD. Die Alternative für Deutschland ist und bleibt die Partei der Meinungs- und Redefreiheit.

„Der Begriff Volksgemeinschaft weist darauf hin, dass das Politische nicht nur im Staat, sondern auch in der Gesellschaft und aus ihr heraus entsteht, dass politische Ordnungen im Sozialen, in sozialen Erfahrungen wie Erwartungen ihre Grundlage haben können.“ Diese Definition des Historikers Prof. Dr. Michael Wildt stellt mein Verständnis des Begriffs Volksgemeinschaft treffend dar und ist in diesem Sinne im Weihnachtsgruß der AfD Sachsen-Anhalt enthalten. Die Alternative für Deutschland steht nun mal zweifellos für mehr politische Bürgerbeteilung und weniger Staat.

André Poggenburg

Landesvorsitzender/ -sprecher AfD Sachsen-Anhalt
Bundesvorstand Alternative für Deutschland